Kooperation: Freies Berufsschulzentrum „Fritz Müller“ Mittweida
Erzgebirge-Mittelsachsen
Schuljahr: 2015/16
Das Freie Berufliche Schulzentrum „Fritz Müller“ in Mittweida arbeitete ab dem Schuljahr 2015/16 im Rahmen einer zweijährigen KOST-Kooperation mit dem Schauspieler und Regisseur Utz Pannike zusammen.
Lernende: 12 Schüler*innen im Alter von 15 bis 18 Jahren ohne jegliche Vorerfahrung im Theaterspielen sowie zwei verschiedene Lehrerinnen in den zwei Kooperationsjahren
Organisationsform: Wahlpflichtfach im Rahmen des Berufsvorbereitenden Jahres
Ziele: (Auszug aus der Bewerbung)
„Im neuen Schuljahr bieten wir in der Berufsvorbereitung ca. fünf Wahlpflichtfächer an (2 Doppelstunden pro Woche). Im Rahmen eines Wahlpflichtfaches soll auch die Neugründung einer Theater-AG stattfinden.
‚- Neue Art der Freizeitgestlatung‘ – findet momentan bei unserer Klientel von sozial benachteiligten Jugendlichen nicht statt. Die Jugendlichen haben die Erfahrung machen müssen, dass frühere Freizeitangebote weggefallen sind.
– Realisierung von Erfolgserlebnissen
– Ziel ist auch eine größere Identifikation mit der Schule“
In kleinen Szenen konnten sich die Teilnehmer*innen ausprobieren und in verschiedene Rollen schlüpfen. Der Bau und Einsatz von indivuellen Masken half den Schüler*innen, sich auf das Spiel einzulassen. Mit der fertigen Maske sollten die Schüler*innen dann einen Namen und einen Charakter für ihre Maske finden. Die Masken vereinfachten das Spiel erheblich. Sie boten einen gewissen Schutz und gaben den Schüler*innen die Chance, ganz in ihrer Rolle aufzugehen. Nachdem klar wurde, dass eine „großes“ Theaterstück nicht erreichbar war, das Spiel mit den Masken aber gut lief, entstand die Idee, kleine Szenen zu erarbeiten und aufzuführen. In diesen Szenen spielten die Spieler*innen kleine Ereignisse aus ihrer eigenen Erfahrungs- und Gedankenwelt und ihrem Alltag nach. Es fand eine Aufführung zum Ende des ersten Kooperationsjahres vor einem kleinen ausgesuchten Publikum im Freizeitzentrum Mittweida statt. Obwohl die Schüler*innen im Spiel das Publikum vergaßen, hatten sie noch nicht genug Selbstvertrauen für eine öffentliche Aufführung.
Bildergalerie
Fotos: © Mirko Wende
Herausforderungen der Kooperationsarbeit:
Die Schüler*innen stammen aus drei verschiedenen Klassen, die unterschiedliche Praktikumszeiträume hatten. Zum anderen gingen einige Schüler*innen vor dem Theaterkurs nach Hause oder besuchten sowieso unregelmäßig den Unterricht. Somit waren häufig nicht alle Schüler*innen anwesend und eine kontinuierliche Weiterarbeit z.T. schwierig. Außerdem erwies sich das Lesen und Verstehen von Texten als schwierig. Die Idee, „Woyzeck“ als Grundlage für einen „eigenes“ Stück aufzuarbeiten, ließ sich auf dieser Grundlage nicht umsetzen.